Immer mehr Kommunen kommen dazu
Die Stadt Essen bewies nun, dass vollumfängliche Digitalisierung funktioniert: Im März 2024 ist es der Kommune gelungen, den Gesamtprozess erstmals medienbruchfrei von der Steuererklärung bis zur Bekanntgabe digital umzusetzen.
Rostock hatte bereits Anfang des Jahres als erste Kommune bundesweit den digitalen Gewerbesteuerbescheid steuerpflichtiges Unternehmen übermittelt.
Auch Düsseldorf und die kleineren Gemeinden Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz) und Amt Mittleres Nordfriesland (Schleswig-Holstein), die Stadt Brake (Unterweser in Niedersachsen) und die hessische Gemeinde Eichenzell haben es geschafft, die ersten vollständig digitalen Bescheide erfolgreich zu versenden. Das gelang durch die Unterstützung ihrer jeweiligen kommunalen IT-Dienstleister, der HKR-Hersteller und der bereitgestellten Begleitung durch den Servicedesk der ]init[ AG.
Das Hessische Finanzministerium setzt den digitalen Gewerbesteuerbescheid im Zuge des Onlinezugangsgesetzes (OZG) nach dem EfA-Prinzip (EfA= Einer für Alle) um. Alle Kommunen können sich also anschließen.
Der digitale Prozess soll in allen Ländern zur Regel werden und perspektivisch über 600 verschiedene Papierformate in 11.000 Kommunen ablösen.
Anbindung der Steuer-Softwareanbieter
Viele Steuer-Softwareanbieter planen, die digitale Lösung mit ihren Produkten noch im Laufe des Jahres 2024 umzusetzen.
Der Dienstleister INFOLOG ist bereit, digitale Bescheide zu empfangen und wartet nun gemeinsam mit seinen Kunden RWE, BMW und BASF auf die ersten produktiven Übertragungen.
Sehr positive Aussichten gibt es auch für alle Steuerpflichtigen, die mit den Lösungen von Wolters Kluwer arbeiten: Der elektronische Bekanntgabewunsch wird in Kürze übermittelt werden können, was den Weg für den digitalen Gewerbesteuerbescheid ebnet. Der digitale Gewerbesteuerbescheid vereinfacht den Prozess in den Steuerkanzleien erheblich, da die Daten automatisch eingelesen werden können.
Die DATEV, führender Steuerberatungsdienstleister in Deutschland, hat bereits im August 2023 den elektronischen Bekanntgabewunsch sowie den Bescheidabruf in ihrer Software umgesetzt. Seit die technischen Voraussetzungen für den Start einer Pilotierung seitens ELSTER geschaffen wurden, testen ausgewählte Steuerberatungen intensiv die bereitgestellte Lösung. Sobald das Verfahren erfolgreich mit verschiedenen Kommunen und deren Softwareherstellern getestet werden konnte, steht einem sukzessiven Rollout für alle ihre Steuerberater:innen im Laufe des Jahres 2024 nichts im Weg. Diese Entwicklung verspricht eine breite Anwendung und zusätzliche Unterstützung für Unternehmen und Steuerberatungen im Umgang mit dem digitalen Gewerbesteuerbescheid.